Das Bambus-Kamelien-Beet

Bambus und Kamelien haben eigentlich die gleichen Ansprüche an einen optimalen Boden. Sie bevorzugen beide einen feuchten, gut drainagierten und leicht sauren Boden. Zusätzlich mögen beiden Pflanzen eine aufgetragene Mulchschicht; sie hält den Boden länger feucht und
schützt im Winter vor Frost. Warum also nicht beide Pflanzen in einem Beet zusammenpflanzen? 



Für dieses "Experiment" wurden ein hoher, ausläuferbildender Bambus (Phyllostachys vivax aureocaulis) und jeweils zwei Pflanzen der Ackermann-Hybriden `Winter´s Star`und ´Winter´s Joy´ in ein ca. 12qm großes Beet gepflanzt. Das Beet wurde durch eine 70cm tiefe Rhizomsperre eingegrenzt, der Überstand der Sperre wurde mit mehreren Steine "verkleidet". 
Geplant ist, dass die Kamelien sozusagen als "Unterwuchs" zwischen einzelnen Bambushalmen wachsen. Das Blätterdach vom Bambus soll Schatten spenden und im Winter vor starkem Frost schützen. Zudem hat Vivax aureocaulis einen weiteren Vorteil, weil er im unteren Halmbereich keine seitlichen Verzweigungen bildet. Da beide Kamelien einen eher schlanken, säulenartigen Wuchs haben, erwarte ich keine Wachstumsbeeinträchtigungen. Es gibt aber natürlich auch einen Nachteil: die Rhizome von Vivax würden in einigen Jahren die Sperre komplett ausfüllen. Deswegen werde ich jedes Jahr im Herbst ein Teil der Rhizome am Sperrenrand entfernen. Zusätzlich sollen vom Neuaustrieb im Frühjahr auch nur zwei bis drei Halme stehengelassen werden. Bei zu eng stehenden Halmen wird ebenfalls einer entfernt. Soweit die Planung...

Von links nach rechts: Camellia x Winter´s Star ,1,05m hoch, Camellia x Winter´s Joy, 1,10m hoch,
Camellia x Winter´s Star ,1,05m hoch, Camellia x Winter´s Joy, 0,95m hoch

Christrosen als zusätzliche Beetbepflanzung.
07.06.12.: Dieses Jahr wird noch nicht der Durchbruch beim Bambus-Kamelien-Beet. Der Bambus P. vivax aureocaulis ist im Winter leider sehr stark geschädigt worden. Nach 100% Blattschäden beblättern sich die Halme nur äußerst langsam und spärlich, ein Halm ist vielleicht sogar komplett abgestorben. Der Neuaustrieb fällt sehr mager aus, es kommen fast nur bleistiftdünne "Fisselhalme" im Winkel von 45 Grad. Nach diesen Schädigungen, die bestimmt eine Verzögerung von 1-2 Jahren bedeuten, stellt sich natürlich die Frage, ob Vivax der geeignete Bambus für dieses Projekt ist. Allerdings hatten wir zuletzt vor 15 Jahren so tiefe Minimaltemperaturen. Phyllostachys parvifolia wäre langfristig vielleicht die bessere Alternative. Bei den Kamelien entwickeln sich die Pflanzen von Winter´s Star gut, Winter´s Joy hängt im Blattaustrieb etwas hinterher.



30.07.12: Vivax bekam zur "Unterstützung" einen 4m-Halm von Phyllostachys parvifolia mit in das Beet gesetzt. Beide Pflanzen stehen jetzt ganz dicht beieinander und werden sich in Zukunft wahrscheinlich erst einmal gegenseitig etwas behindern. Es wird sich zeigen, ob das eine gute Idee war... Auf den ersten Blick sieht das Beet jetzt wieder etwas besser aus, trotz unterschiedlicher Halmfarbe und Blattgröße. "Bambuspuristen" werden jetzt wahrscheinlich nur mit dem Kopf schütteln... :-)



07.08.2012: Auch wenn der Bambus dieses Jahr nicht so richtig will, Efeu als Bodendecker funktioniert bei diesem Wetter auf jeden Fall hervorragend.



Das Bambus-Kamelien-Beet im Jahr 2014: Die Ackerman-Hybriden wurden getauscht gegen frühjahrs blühende Japonicas 
aus der April-Serie. Der Standort ist doch recht schattig. Vivax hat sich von den starken Schäden vor zwei Jahren ganz gut erholt. 
Parvifolia ist leider nicht mit im Bild, er hat bislang nur einen Halm in der Stärke und Höhe von Vivax ausgetrieben. 
Wenn der Winter normal verläuft, könnte es im nächsten Jahr spannend werden...

Erstmalig sind dieses Jahr die Kamelien in Blüte, es fehlt nur noch der Bambusaustrieb, 25.04.2015.



Phyllostachys vivax aureocaulis im July 2016, rechts am Bildrand zwei Halme von P. parvifolia

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